Strategien gegen Rassismus als Thema im Ethikunterricht
Die Dokumentations- und Beratungsstelle „Antimuslimischer Rassismus“ erfasste im Jahr 2023 über 1500 Fälle von rassistischen Übergriffen auf Muslim:innen – die höchste Zahl seit Beginn der Dokumentation. Laut der klinischen Psychologin und Geschäftsführerin der Dokustelle, Rumeysa Dür-Kwieder, werden Muslim:innen pauschal verurteilt bzw. für Antisemitismus in Österreich verantwortlich gemacht. Bei den Fallmeldungen gab es Steigerungen von mehr als 100 Prozent.
An der Höheren Lehranstalt für Tourismus reagierte man prompt und lud Mag. Dür-Kwieder im Rahmen einer offenen Ethik-Einheit von Dr. Heidelinde Prüger auf den Semmering. Finanziert wurde die Idee durch das Bildungsnetzwerk der Österreichischen UNESCO Schulen.
Wie können Zeug*innen Betroffene von Rassismus unterstützen? Was bedeutet Allyship und Zivilcourage in diesem Kontext? Gemeinsam wurde anhand von Best Practice Beispielen diskutiert und erprobt, wie man Diskriminierung in verschiedenen Bereichen des Lebens wahrnimmt, erkennt und dagegen interveniert. Die Teilnehmer*innen erlernten Strategien, um gegen Diskriminierung und rassistische Tathandlungen zu agieren, erfuhren, wo sie Hilfe finden können und über welche anderen Ressourcen sie verfügen. Ein spannender Tipp bei Beobachtung von angriffigem Vorgehen wäre zum Beispiel, als Außenstehender den Täter oder die Täterin durch unvermitteltes Anstimmen eines Liedes abzulenken. In erster Linie wird geraten, als Beobachter gefährlicher Situationen kurz innezuhalten, um zu reflektieren, wie man am besten agiert, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Ratsuchende können unter https://dokustelle.at/ mit dem Expert:innenteam Kontakt aufnehmen.
